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Reason for Control Anti-Terrorism (AT)

Der Commerce Country Chart ist ein zentrales Instrument im US-amerikanischen Exportkontrollsystem. Er dient der Klassifizierung von Ländern nach unterschiedlichen Exportkontrollrisiken. Eine besonders relevante Kategorie ist der Anti-Terrorism (AT)-Kontrollgrund, der Unternehmen und Behörden Hinweise auf Länder, Empfänger und Güter gibt, bei denen ein erhöhtes Risiko terroristischer Nutzung besteht.


Definition von AT1 und AT2

Die Anti-Terrorismus-Kontrollen werden in zwei Kategorien unterteilt:

  • AT1 (Anti-Terrorism 1): Bezieht sich auf Länder, die von der US-Regierung als staatlich unterstützende Terroristenakteure eingestuft werden. Exporte in diese Länder unterliegen besonders strengen Kontrollen, da die Wahrscheinlichkeit der Nutzung von Gütern oder Technologien für terroristische Zwecke hoch ist. Diese Einstufung betrifft sowohl materielle Güter als auch sensible Technologien, Software und Dienstleistungen.
  • AT2 (Anti-Terrorism 2): Bezieht sich auf Länder, bestimmte Empfänger oder Organisationen, bei denen ein erhöhtes Risiko für terroristische Nutzung besteht, auch wenn das Land nicht offiziell als staatlich unterstützender Terrorismusakteur gelistet ist. AT2-Kontrollen betreffen typischerweise bestimmte Endverwender, Organisationen oder sensible Produkte, die potenziell für terroristische Zwecke genutzt werden könnten.

Die Kennzeichnung AT1+AT2 im Commerce Country Chart signalisiert, dass ein Land sowohl unter AT1- als auch AT2-Kontrollen fällt, was ein besonders hohes Maß an Compliance und Risikomanagement erfordert.


Praktische Auswirkungen im Außenhandel

Die Einstufung nach AT1+AT2 hat konkrete Auswirkungen auf Unternehmen und Behörden:

  • Exportlizenzpflicht: Jede Ausfuhr in diese Länder erfordert die Genehmigung der US-Behörden, insbesondere des Bureau of Industry and Security (BIS). Ohne diese Lizenz ist der Export rechtswidrig und strafbar.
  • Due-Diligence-Prüfung: Unternehmen müssen sicherstellen, dass Endverwender und Zwischenhändler nicht auf Terrorismus-Sanktionslisten, wie der OFAC SDN List, geführt werden. Eine umfassende Prüfung ist gesetzlich vorgeschrieben und Teil der unternehmerischen Sorgfaltspflicht.
  • Produkt- und Technologieprüfung: Sensible Güter, Technologien oder Software, insbesondere Dual-Use-Produkte, müssen auf mögliche terroristische Nutzung überprüft werden.
  • Rechtliche Konsequenzen: Verstöße gegen AT-Kontrollen können erhebliche straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen, darunter Geldstrafen, Lizenzentzug und strafrechtliche Verfolgung. Ein systematisches Compliance-Management reduziert diese Risiken erheblich.

Strategische Relevanz

Für Zollverantwortliche, Zollbeauftragte und Fachkräfte im Außenhandel ist die Einhaltung von AT-Kontrollen strategisch relevant. Sie beeinflusst operative Abläufe, Risikomanagementsysteme und die Gestaltung internationaler Geschäftsbeziehungen. Unternehmen, die eine strukturierte Compliance und Due-Diligence-Prüfung implementieren, schützen sich nicht nur vor rechtlichen Konsequenzen, sondern sichern auch ihre Reputation und ihre Fähigkeit, global Handel zu betreiben.


Fazit

Die Anti-Terrorism-Kontrollen AT1+AT2 im Commerce Country Chart sind ein zentrales Element der US-Exportkontrolle. Sie verdeutlichen ein hohes Risiko für den Einsatz von Exportgütern zu terroristischen Zwecken und machen umfassende Compliance-Maßnahmen, Lizenzprüfungen und Due-Diligence-Prüfungen erforderlich. Unternehmen im internationalen Handel müssen diese Kontrollen konsequent einhalten, um rechtliche Risiken zu vermeiden und die strategische Position im globalen Markt zu stärken.

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