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Non-Originating Materials

Non-Originating Materials sind Materialien, Rohstoffe oder Komponenten, die nicht den Ursprungsregeln eines Handelsabkommens entsprechen. Sie stammen häufig aus Ländern, die nicht Vertragsparteien des Abkommens sind, oder erfüllen die Kriterien für Ursprungsberechtigung nicht. Die korrekte Identifizierung von non-originating materials ist entscheidend für die präferenzielle Ursprungseigenschaft von Endprodukten, die Nutzung von Zollpräferenzen und die Einhaltung von Handelsvorschriften.


Definition und Abgrenzung

Non-Originating Materials unterscheiden sich von originating materials , die als präferenzberechtigt gelten. Originating materials stammen aus Vertragsstaaten oder erfüllen die spezifischen Ursprungsregeln eines Abkommens. Die Unterscheidung ist für die korrekte Berechnung von Präferenzen entscheidend.


Beispiel

Ein in der EU hergestelltes elektronisches Gerät enthält Speicherchips aus Südkorea. Nach einem EU-Handelsabkommen mit Japan gelten diese Chips als non-originating, wenn sie die Ursprungsregeln nicht erfüllen.


Relevanz für Handelsabkommen

Die Behandlung von non-originating materials ist in nahezu allen Handelsabkommen geregelt:

  • Regional Value Content (RVC): Der Anteil der non-originating materials am Gesamtwert des Produkts darf einen festgelegten Maximalwert nicht überschreiten. Wird diese Grenze überschritten, entfällt die Präferenzberechtigung.
  • Change in Tariff Heading / Classification (CTH/CTC): Manche Abkommen verlangen, dass non-originating materials eine HS-Code-Änderung durchlaufen müssen, damit das Endprodukt präferenzberechtigt wird.

Praxisbeispiele

  • Automobilindustrie: Ein in Mexiko montiertes Fahrzeug enthält Motoren aus Japan. Diese gelten als non-originating. Die RVC-Berechnung prüft, ob genügend Ursprungskomponenten aus den Vertragsstaaten genutzt werden.
  • Elektronik: Speicherchips aus Südkorea in einem Laptop, der in der EU montiert wird, gelten als non-originating, wenn sie nicht den Ursprungsregeln des Abkommens entsprechen.
  • Textilindustrie: Garn aus China in einem Hemd, das in der Türkei gefertigt wird, ist non-originating, es sei denn, es erfüllt die jeweiligen Ursprungsregelungen.

Compliance und Dokumentation

Die korrekte Handhabung von non-originating materials ist essenziell für die Zoll-Compliance:

  • Dokumentation: Sämtliche nicht-ursprünglichen Materialien müssen eindeutig erfasst werden.
  • Berechnung: RVC- und CTH-Methoden berücksichtigen non-originating materials, um Präferenzansprüche korrekt zu prüfen.
  • Risikomanagement: Fehlerhafte Einstufungen können zu Nachforderungen, Verzögerungen oder Verlust von Zollpräferenzen führen.

Strategische Bedeutung

Die Analyse von non-originating materials ermöglicht Unternehmen, Lieferketten gezielt zu steuern und Zollkosten zu optimieren:

  • Auswahl von Lieferanten aus Vertragsstaaten, um den Anteil originierender Materialien zu erhöhen.
  • Anpassung von Produktionsprozessen, um CTH/CTC-Anforderungen zu erfüllen.
  • Planung der Materialbeschaffung unter Berücksichtigung von RVC-Grenzen.

Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Compliance bei, sondern erhöhen die wirtschaftliche Effizienz im internationalen Handel.


Fazit

Non-Originating Materials beeinflussen maßgeblich die präferenzielle Ursprungseigenschaft von Produkten. Ihre korrekte Identifizierung, Berechnung und strategische Steuerung ist für Unternehmen unverzichtbar, um Zollpräferenzen zu nutzen, Compliance-Risiken zu minimieren und Lieferketten effizient zu gestalten. Ein systematisches Management dieser Materialien stellt einen zentralen Baustein der Zoll- und Handelsstrategie dar.

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