Financial Intelligence Unit (FIU)
ist die zentrale Meldestelle für Verdachtsfälle von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in Deutschland. Sie ist organisatorisch beim Zollkriminalamt angesiedelt und untersteht dem Bundesministerium der Finanzen (BMF).
Aufgaben der FIU
Die FIU spielt eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Finanzkriminalität und übernimmt folgende Kernfunktionen:
- Entgegennahme und Analyse von Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz (GwG)
- Weiterleitung relevanter Fälle an Strafverfolgungsbehörden wie Polizei, Staatsanwaltschaft oder Zollfahndung
- Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnern, z. B. der Egmont Group
- Betrieb der Meldeplattform goAML Web zur elektronischen Einreichung von Verdachtsmeldungen
Wer ist meldepflichtig
Meldepflichtig gegenüber der FIU sind sogenannte Verpflichtete nach dem Geldwäschegesetz. Dazu gehören unter anderem:
- Kreditinstitute und Finanzdienstleister
- Notare und Rechtsanwälte
- Immobilienmakler
- Güterhändler und Kunstvermittler
Ziel der FIU
Die FIU verfolgt einen präventiven Ansatz. Sie soll frühzeitig verdächtige Finanzaktivitäten erkennen, Risiken bewerten und Informationen bereitstellen, um Finanzströme mit kriminellem Hintergrund zu unterbrechen.
Relevanz für Unternehmen
Unternehmen mit Verpflichtungen nach dem GwG sollten interne Prozesse zur Verdachtsmeldung an die FIU etablieren. Verstöße gegen Meldepflichten können bußgeldbewehrt sein.