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Federal Plastics Registry (FPR)

Das Federal Plastics Registry (FPR) ist ein zentrales Instrument der kanadischen Regierung zur Erfassung, Steuerung und Reduktion von Kunststoffprodukten. Eingeführt von Environment and Climate Change Canada (ECCC) im Rahmen der nationalen Strategie „Zero Plastic Waste by 2030“, dient es der Sammlung standardisierter Daten über Herstellung, Import, Marktplatzierung, Sammlung, Recycling und Entsorgung von Kunststoffen. Ziel ist die Förderung einer evidenzbasierten Kreislaufwirtschaft, die Harmonisierung der Datenbasis auf Bundesebene und die Unterstützung von Extended Producer Responsibility (EPR)-Programmen.


Rechtsgrundlage und Zielsetzung

Das FPR basiert auf dem Canadian Environmental Protection Act, 1999 (CEPA), insbesondere §46 zur Informationsbeschaffung. Unternehmen, die Kunststoffprodukte herstellen, importieren oder in Kanada in Verkehr bringen, können meldepflichtig sein. Die gesammelten Daten unterstützen politische Entscheidungen, regulatorische Programme und die strategische Kreislaufwirtschaft. Präzise Angaben zu Kunststoffmengen und -arten ermöglichen eine effiziente Überwachung und fördern die Reduktion von Kunststoffabfällen.


Meldepflichtige Akteure

Meldepflichtig sind

  • Hersteller und Importeure von Kunststoffharzen
  • Produzenten von Kunststoffprodukten, darunter Verpackungen, Einwegprodukte und Elektro-/Elektronikgeräte
  • Betreiber von Anlagen zur Kunststoffabfallerzeugung
  • Unternehmen im Bereich Sammlung, Recycling oder Entsorgung

Ausgenommen sind Unternehmen unter bestimmten Schwellenwerten, z. B. weniger als 1.000 kg Kunststoffprodukte pro Jahr.


Praxisbeispiele für internationale Lieferketten

  • Ein Hersteller von Kunststoffverpackungen in Deutschland, der nach Kanada exportiert, muss die Harzarten und Mengen der Produkte dokumentieren und für Phase 1 melden.
  • Ein Elektronikimporteur, der Geräte nach Kanada liefert, muss den Kunststoffanteil von Gehäusen, Kabeln und Verpackung ermitteln, Daten über die Lieferkette sammeln und im FPR-Format melden.
  • Ein Recyclingdienstleister erhält von Kunden Informationen über Kunststoffmengen und muss die Daten für das Reporting aggregieren.

Diese Beispiele verdeutlichen, wie Zoll, Außenhandel und Lieferkettenmanagement eng mit den Reportingpflichten des FPR verknüpft sind.


Bedeutung für Zoll- und Außenhandelsprozesse

  • Compliance-Risiken: Klassifikation, Ursprungsregeln und Materialangaben beeinflussen die Meldungspflicht. Fehlerhafte Angaben können Bußgelder nach CEPA nach sich ziehen.
  • Lieferkettenanalyse: Informationen zu Harzarten, Kunststoffanteilen und Herkunft müssen oft von internationalen Zulieferern eingeholt werden.
  • Reporting-Systeme: Unternehmen sollten Prozesse implementieren, die Daten frühzeitig erfassen und Fristen sicherstellen.

Strategische Implikationen

Das FPR verdeutlicht die zunehmende Bedeutung datengetriebener Regulierung und globaler Standards in der Kunststoffwirtschaft. Unternehmen, die Reporting-Systeme frühzeitig aufbauen, reduzieren regulatorische Risiken, optimieren Lieferketten und stärken ihre Nachhaltigkeitsstrategie. Die systematische Erfassung von Kunststoffdaten unterstützt zudem die Effizienz der Kreislaufwirtschaft und schafft Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette.


Fazit

Das Federal Plastics Registry ist ein bedeutendes Instrument zur Regulierung und Steuerung von Kunststoffprodukten in Kanada. Internationale Unternehmen, Produzenten und Importeure von Kunststoffwaren müssen klare Meldepflichten erfüllen. Eine präzise Datenerfassung entlang der Lieferkette minimiert Risiken, erleichtert Compliance und unterstützt nachhaltige Geschäftsstrategien. Das FPR demonstriert, wie globale Regulierungsansätze zunehmend datengetrieben und strategisch relevant für den Außenhandel werden.

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