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Binding Country of Origin Rulings (BCOOR)

Die Bestimmung des Ursprungs von Waren ist ein zentraler Aspekt im internationalen Handel und hat direkte Auswirkungen auf die zollrechtliche Behandlung, Handelspräferenzen sowie die Einhaltung von Handelsvorschriften. Im US-amerikanischen Zollwesen übernimmt die Behörde Customs and Border Protection (CBP) diese Aufgabe unter anderem durch die Ausstellung von Binding Country of Origin Rulings (BCOOR) – verbindlichen Ursprungsentscheidungen.


Funktion und Bedeutung von Binding Country of Origin Rulings

Binding Country of Origin Rulings sind verbindliche Entscheidungen der CBP, die den Ursprung eines bestimmten Produkts nach den geltenden US-Zollvorschriften verbindlich festlegen. Sie dienen Unternehmen dazu, die korrekte Herkunft ihrer importierten Waren eindeutig zu bestimmen. Diese Entscheidungen sind rechtlich bindend und helfen, Unsicherheiten bei der Ursprungsbestimmung zu beseitigen.


Die korrekte Ursprungsbestimmung hat maßgeblichen Einfluss auf

  • Die Anwendbarkeit von Präferenzzollsätzen in Handelsabkommen (z. B. USMCA),
  • Die korrekte Kennzeichnung der Ware,
  • Die Berechnung von Einfuhrabgaben,
  • Die Einhaltung handelsrechtlicher und zollrechtlicher Vorgaben.

Rechtlicher Rahmen und Grundlage

Binding Country of Origin Rulings basieren auf den Vorschriften des US-Zollrechts, insbesondere auf den Customs Regulations (19 CFR Part 177) sowie relevanten Bestimmungen des Tariff Act of 1930. Zudem orientiert sich die CBP bei der Ursprungsfeststellung an den Vorgaben der jeweiligen Handelsabkommen, deren Präferenzkriterien zu berücksichtigen sind.


Ablauf des Ruling-Verfahrens

Ein Antrag auf ein Binding Country of Origin Ruling kann von Importeuren oder deren Bevollmächtigten bei der CBP gestellt werden. Dabei sind detaillierte Angaben zur Ware, den verwendeten Materialien und dem Herstellungsprozess notwendig, um eine fundierte Bewertung zu ermöglichen.

Die CBP prüft den Antrag und erstellt daraufhin eine verbindliche Entscheidung über die Ursprungsbestimmung. Diese Entscheidung ist im Regelfall für drei Jahre gültig, sofern keine wesentlichen Veränderungen an Produkt oder Herstellungsprozess eintreten. Die Bindungswirkung schützt Unternehmen vor nachträglichen Änderungen der Ursprungsbewertung durch die Zollbehörde und bietet somit Planungssicherheit.


Abgrenzung zu anderen Zollentscheidungen

Während Binding Tariff Rulings (BTR) die verbindliche zolltarifliche Einreihung von Waren regeln, befassen sich Binding Country of Origin Rulings ausschließlich mit der Ursprungsbestimmung. Beide rulings können parallel beantragt werden, um sowohl eine korrekte Zolltarifnummer als auch eine eindeutige Ursprungsklassifizierung zu erhalten.


Vorteile für Unternehmen und Zollverantwortliche

Binding Country of Origin Rulings schaffen klare Rechtsverhältnisse und ermöglichen es, Handelsvorteile aus Präferenzabkommen verlässlich zu nutzen. Durch die Verbindlichkeit der Entscheidung sinkt das Risiko von Zollnachforderungen oder Sanktionen wegen fehlerhafter Ursprungsangaben.

Zudem unterstützen diese rulings die Einhaltung komplexer zoll- und handelspolitischer Anforderungen und tragen zu einer effizienten und rechtssicheren Zollabwicklung bei.


Fazit

Die Beantragung und Nutzung von Binding Country of Origin Rulings ist ein wesentliches Instrument, um die Ursprungsbestimmung im US-Handel rechtssicher und transparent zu gestalten. Für Unternehmen, die Waren in die USA importieren, bietet dieses Verfahren eine wertvolle Absicherung gegen Unklarheiten und rechtliche Risiken. Die Einbindung der Ursprungs Ruling Entscheidungen in die Zollprozesse trägt zur Optimierung der Außenhandelsabwicklung bei und unterstützt die Einhaltung aller relevanten Zoll und Handelsvorschriften.

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