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ECCN – Export Control Classification Number

Die Export Control Classification Number (ECCN) ist ein zentrales Element der US-amerikanischen Exportkontrolle und bildet einen essenziellen Bestandteil der Export Administration Regulations (EAR). Sie dient der systematischen Einordnung von Waren, Software und Technologien, um die Einhaltung von Exportbeschränkungen sicherzustellen. Für Unternehmen, die international tätig sind, insbesondere im Bereich Zoll und Außenhandel, ist die korrekte Bestimmung der ECCN von entscheidender Bedeutung für die Compliance und für die rechtssichere Abwicklung von Exportgeschäften.


Aufbau und Struktur einer ECCN

Eine ECCN ist eine alphanumerische Kennung, die in der Regel aus fünf Zeichen besteht. Sie setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Kategorie (erstes Zeichen): Diese gibt die Art des Gutes an und umfasst neun Hauptgruppen:
    • 0: Nuklearanlagen, Materialien, Einrichtungen
    • 1: Materialien, Chemikalien, Mikroorganismen und Toxine
    • 2: Werkstoffe und Werkstofftechnologie
    • 3: Elektronik
    • 4: Computer
    • 5: Telekommunikation & Informationssicherheit
    • 6: Sensoren & Lasertechnologie
    • 7: Navigation & Avionik
    • 8: Marine
    • 9: Luftfahrt & Propulsion
  • Produktgruppe (zweites Zeichen): Differenziert zwischen Ausrüstung, Materialien, Software oder Technologie, z. B. A für Ausrüstung, B für Materialien, C für Software und D für Technologie.
  • Unterkategorie (dritte bis fünfte Zeichen): Präzisiert die Art des Gutes innerhalb der Kategorie und Gruppe, z. B. spezialisierte Elektronikgeräte, Softwarelösungen oder technologische Verfahren.

Ein typisches Beispiel ist 3A001, das spezialisierte elektronische Ausrüstung bezeichnet. Die genaue ECCN erleichtert die Einordnung der Exportkontrolle und legt fest, welche Genehmigungen oder Beschränkungen für den Export in bestimmte Länder, an bestimmte Empfänger oder für spezifische Verwendungszwecke gelten.


Relevanz für Unternehmen und Compliance

Die ECCN spielt eine entscheidende Rolle für Unternehmen, die internationale Geschäfte tätigen:

  • Rechtskonformität: Die Kenntnis der richtigen ECCN verhindert Verstöße gegen US-Exportgesetze und minimiert das Risiko von Sanktionen.
  • Exportplanung: Unternehmen können anhand der ECCN prüfen, ob eine Exportlizenz erforderlich ist und welche Auflagen zu beachten sind.
  • Dual-Use-Güter: Viele ECCNs betreffen Güter, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Hier ist eine sorgfältige Klassifizierung besonders wichtig.
  • Software und Technologie: Auch nicht-physische Güter wie Software oder technische Daten unterliegen der ECCN-Pflicht, wenn sie exportiert werden.

Besondere Kategorien und Vereinfachungen

Ein großer Teil der Waren, die nicht explizit in der Commerce Control List (CCL) gelistet sind, fällt unter EAR99. Diese Güter unterliegen meist nur geringen Exportbeschränkungen. Dennoch ist eine Klassifizierung erforderlich, um die Einhaltung von US-Exportbestimmungen zu dokumentieren.


Fazit

Die Export Control Classification Number ist ein zentrales Instrument der Exportkontrolle und Compliance. Sie ermöglicht eine präzise Einordnung von Waren, Software und Technologien und stellt sicher, dass Exporte in Übereinstimmung mit den US-amerikanischen Vorschriften erfolgen. Für Unternehmen, Zollverantwortliche und Außenhandelsakteure ist die sorgfältige Bestimmung der ECCN unverzichtbar, um rechtliche Risiken zu minimieren und internationale Handelsprozesse effizient und sicher zu gestalten.

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