CAPTA-Liste (Correspondent Account or Payable-Through Account Sanctions List)
ist ein zentrales Instrument der US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC), das ausländische Finanzinstitute identifiziert, für die US-Banken eingeschränkte oder verbotene Korrespondenz- und Durchleitungs-Konten unterhalten dürfen. Sie wurde 2018 eingeführt, um vorherige, verstreute Sanktionslisten zu konsolidieren und Transparenz sowie Compliance im internationalen Finanzverkehr zu erhöhen.
Struktur und Inhalt der CAPTA-Liste
Die Liste enthält:
- Namen und Adressen der betroffenen Finanzinstitute
- Art und Umfang der Sanktionen, z. B. spezifische Einschränkungen für Korrespondenz- oder Durchleitungs-Konten
- Rechtsgrundlagen der Sanktionen, einschließlich Executive Orders und gesetzlicher Regelungen
Beispielhaft ist die Bank of Kunlun Co. Ltd., die US-Finanzinstituten untersagt, Konten für oder im Auftrag dieser Bank zu eröffnen oder zu unterhalten.
Rechtsgrundlagen
Die CAPTA-Liste stützt sich auf mehrere gesetzliche Regelungen und Executive Orders, u. a.:
- 31 CFR Teil 510 – Nordkorea-Sanktionen
- 31 CFR Teil 561 – Iran Freedom and Counter-Proliferation Act (IFCA)
- 31 CFR Teil 566 – Hizballah Financial Sanctions Regulations
- Executive Order 14024 – Russland-bezogene Sanktionen
Diese Rechtsgrundlagen ermöglichen die gezielte Einschränkung bestimmter Finanzinstitute, die in sanktionierten Ländern tätig sind oder Verbindungen zu sanktionierten Organisationen haben.
Bedeutung für Unternehmen im internationalen Handel
Die CAPTA-Liste ist besonders relevant für Unternehmen, die internationale Finanztransaktionen tätigen oder im Außenhandel aktiv sind:
- Compliance-Anforderungen: Unternehmen müssen sicherstellen, dass keine Geschäftsbeziehungen zu gelisteten Finanzinstituten bestehen.
- Transaktionsrisiken: Auch indirekte Zahlungen oder Kontobeziehungen über gelistete Institute können sanktioniert werden.
- Rechtliche Konsequenzen: Verstöße gegen CAPTA-Sanktionen können zu hohen Geldbußen und rechtlichen Sanktionen führen.
Regelmäßige Überprüfung der CAPTA-Liste und Anpassungen interner Compliance-Prozesse sind daher unerlässlich.
Verbindung zu anderen Sanktionslisten
Die CAPTA-Liste ist separat von der SDN-Liste (Specially Designated Nationals), ergänzt diese jedoch in Bezug auf die Finanzinstitute, die US-Banken nicht für Korrespondenz- oder Durchleitungs-Konten nutzen dürfen. Zusammen mit anderen OFAC-Listen bildet sie einen umfassenden Rahmen für die Einhaltung von US-Sanktionen im internationalen Finanzverkehr.
Zugang zur CAPTA-Liste
Die Liste wird regelmäßig von der OFAC aktualisiert und ist auf der offiziellen OFAC-Website verfügbar. Sie kann als PDF, CSV oder XML heruntergeladen werden (sanctionslist.ofac.treas.gov).
Fazit
Die CAPTA-Liste ist ein zentrales Compliance-Instrument, das erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel hat. Sie ermöglicht die gezielte Identifikation ausländischer Finanzinstitute, für die US-Banken keine Korrespondenz- oder Durchleitungs-Konten eröffnen dürfen. Unternehmen im Außenhandel müssen die Liste regelmäßig prüfen, Transaktionen überwachen und interne Compliance-Strukturen anpassen, um rechtliche Risiken zu minimieren und die Einhaltung internationaler Sanktionen sicherzustellen.